Frauen verstehen: Wer schon einmal in die Mühlen von weiblichem Minus Talk oder sogar Kill Talk geraten ist, weiß, dass auch Frauen nicht immer harmonisch und friedfertig sind.
Über weibliche und männliche Kommunikation, Frauen in Führung und die Sache mit der gläsernen Decke.
Frauen verstehen
Trotz aller Nettigkeit und dem typisch-weiblichen Harmoniebedürfnis können auch Frauen sehr sauer reagieren, wenn sie wütend sind. Allerdings äußert sich weiblicher Ärger oft so sanft, dass man(n) sie häufig erst einmal kaum bemerkt.
Schön ist es trotzdem nicht.
Wie es sich anfühlt, wenn eine Frau aggressiv ist, weiß jeder, der beispielsweise schon einmal mit einer unsicheren Chefin zusammenarbeiten musste.
Auch in der Liebe können Frauen sehr unangenehm werden, wenn die eine dem Partner einer anderen zu nahe kommt — oder, umgekehrt, eine ambitionierte Geliebte ihre Ansprüche bei der Ehefrau anmeldet.
- Wer die Reviergrenzen einer Frau missachtet oder sogar unbefugt in ihr Territorium eindringt, wird in der Regel nicht mit gefletschten Zähnen, offenem Machtkampf und männlich-lautem Kanonendonner wieder hinausgeworfen, sondern tappt in ein tückisch-weibliches Minenfeld, das viel verletzender sein kann als ein lautstarker Streit.
Die Waffen der Frauen: Minus-Talk und Kill-Talk
Umso schlimmer ist es, wenn man plötzlich ins Fadenkreuz einer wütenden Frau geraten ist. Die bevorzugten Waffen von Frauen beim großen Showdown sind selten laut.
Aber effektiv:
- diskreditieren (= hintenrum andere schlecht machen)
- Gerüchte streuen
- aus einer Freundes- oder Kollegengruppe ausschließen
- eifersüchtig machen
Frauen können mit großer Raffinesse über Bande spielen.
- Sie attackieren nicht frontal, sondern indirekt: Ihre (unsichere) Chefin sagt Ihnen beispielsweise nicht ins Gesicht, dass sie Ihre Arbeit schlecht findet (… oder schlecht finden will, weil sie Sie als Konkurrenz wahrnimmt …), sondern teilt es Ihnen vor Kolleg*innen mit.
Als Attackierte*r stehen Sie in so einer Situation ziemlich doof da.
Hätte Ihre Chefin die Vorwürfe in einem Vier-Augen-Gespräch geäußert, wäre es Ihnen vermutlich leichter gefallen, sich zu wehren. Aber jetzt, quasi auf offener Bühne und mit Zuschauern, eine Szene machen? Schwierig.
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Oft ist für Unbedarfte nicht mal zu erkennen, dass sich etwas zusammenbraut.
So wundert sich manche*r, dass in der Teeküche das Gespräch unter Kolleginnen immer verstummt, sobald Sie den Raum betreten. Oder beim Mittagessen in der Kantine, bei dem sich alle lustig über Ihren Kopf hinweg unterhalten und so tun, als wären Sie gar nicht da.
- Minus Talk nennt man dieses sehr schmerzhafte typisch-weibliche Ausschlussverfahren in der Fachsprache.
Die nächstmögliche und gleichzeitig höchste Eskalationsstufe ist der sogenannte Kill Talk, bei dem Gerüchte und gegebenenfalls sogar peinliche Intimitäten über das Opfer weiblicher Wut verbreitet werden.
Wer versucht, das unwürdige Spiel mit der Frage “Was ist eigentlich los?” zu beenden, wird alles bekommen, nur nicht die Wahrheit.
“Nein, nein, alles ist gut”, ist die typisch weibliche Standard-Floskel, die lächelnd vorgetragen wird, auch wenn alle Beteiligten wissen, dass nichts gut ist.
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Wie weibliche Territorialkämpfe funktionieren und was man dagegen tun kann, wenn man ins Fadenkreuz geraten ist, erklärt der Führungskräfte-Coach Peter Modler in seinem lesenswerten Buch anhand vieler Beispiele. Ein ‘Must-Read’ eigentlich für alle, denn weibliche Kommunikation scheut zwar die offene Konfrontation, kann aber genauso böse enden wie männliche …
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Peter Modler: Die freundliche Feindin: Weibliche Machtstrategien im Beruf*, Piper Verlag, März 2017
- Frauen scheuen offene Auseinandersetzungen in der Regel mehr als Männer.
Und da Frauen die Königinnen des Netzwerkens sind und das große Einmaleins der Gruppendynamik beherrschen, ist das schweigsame Ausschlussverfahren die härteste Strafe, die sie verhängen können.
Wer das schon einmal erleben musste, weiß, wie hart diese Strafe sein kann.
Ist das zarte Geschlecht auch das friedlichere?
Für die Mehrzahl von Frauen ist eine offene Konfrontation ungefähr genauso erstrebenswert wie Orangenhaut am Po. Sind Frauen deswegen nicht nur netter, sondern auch friedlicher als Männer?
Die allgemeine Meinung ist, dass die Welt besser dastünde, wenn es mehr Frauen in wirtschaftlichen und politischen Führungspositionen gäbe: Finanzkrise, islamistischer Terror, Klimaerwärmung oder Wettrüsten — alles keine Themen mit mehr Frauen an der Macht?
- Dagegen sprechen Frauen wie beispielsweise Magda Goebbels, die Ehefrau des NS-Propagandaministers Joseph Goebbels — sie brachte ihre sechs Kinder am Ende des Krieges um.
- Als grausam und mörderisch galt auch ‘Mama’ Ceaușescu, die Gattin des früheren rumänischen Diktators, die den den Frauen in Rumänien unter Androhung brachialer Strafen de facto einen Gebärzwang auferlegte.
- Und in jüngerer Vergangenheit sorgte die US-Soldatin Lynndie England für Entsetzen, als sie sich im irakischen Foltergefängnis Abu Ghraib breit grinsend mit einem Stiefel auf dem nackten Rücken eines Gefangenen an einer Hundeleine fotografieren ließ.
Alles nur Ausrutscher?
Weibliche Ausnahmen, die die Regel, dass Frauen friedlicher als Männer sind, bestätigen?
Zugegeben, die Welt kennt keinen weiblichen Hitler oder Stalin.
Aber in der Weltgeschichte und im Alltag tummeln sich eben auch Frauen, die aggressiv, grausam und gemein waren bzw. sind.
- Die Formel böser Mann und liebe Frau geht nicht auf.
Es stimmt, dass man so gut wie keinen weiblichen Tyrannen kennt, der ganz bewusst den Tod unzähliger Menschen in Kauf genommen hat, um seine Pläne in die Tat umzusetzen (so wie Stalin, Hitler — und auch Putin — es getan haben bzw. tun).
Und es ist auch richtig, dass die meisten Frauen weit weniger hierarchisch denken und handeln als Männer.
- Frauen markieren und verteidigen ihr Revier seltener mit Status, teuren Uhren und protzigen Autos; lautem Gehabe, Nieder-Reden, Nicht-Ausreden-Lassen und Besserwisserei — oder Krieg und Mord und Totschlag.
Die meisten Frauen stößt das mehr ab als Männer.
Auf dem Schulhof gilt ein Mädchen, das mit seinen Leistungen angibt oder anderen sagen will, wo’s langgeht, auch heute noch bei den anderen schnell als zickig und “zu chefig”. Jungs dagegen empfinden “chefig” als etwas völlig Normales und stecken mit Angeben und Lautsein schon im Kindergarten ihr Revier ab.
Die weibliche Lust am Nettsein und Relativieren der eigenen Leistung ist größtenteils nicht anerzogen, sondern das Ergebnis unserer Evolution.
Denn die prinzipielle Bereitschaft von Frauen, nett zu sein und sich als ‘Gleiche unter Gleichen’ in eine Gruppe einzufügen, ist wegen ihres jahrtausendenalten biologischen Programms “Kinder erziehen” viel größer als bei Männern.
Das macht Frauen aber nicht zwingend zu besseren Menschen — oder zu besseren Führungskräften.
Weibliche Kommunikation: Die freundliche Feindin
Im Gegensatz zu Männern nehmen viele Frauen vieles sehr persönlich.
Die meisten Männer haben die Gabe, dass sie sich zwar am Verhandlungstisch anbrüllen und bis auf’s Messer streiten, aber danach in aller Ruhe gemeinsam auf ein Bier oder eine Runde Golf gehen können.
Offen ausgetragene Machtkämpfe und Rangeleien sind für Männer seit Kindesbeinen Normalität.
Wenn einer im Büro mal blafft, ist das in der männlichen Sichtweise in etwa so wie bei einem Hund unter Hunden, der an jeder Ecke sein Bein hebt, um seine Duftmarke zu setzen.
Streit und Rangeleien sind nichts Persönliches, und bei passender Gelegenheit kann man(n) einfach drüberpinkeln und die Auseinandersetzung freundschaftlich und mit Gefrotzel endgültig begraben, vergeben und vergessen.
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Die Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation.
Ein sehr lesenswertes Buch für Frauen und Männer, mit vielen Beispielen aus der Praxis, um zu verstehen, wie die andere Seite tickt. Nicht nur für ‘AHA’-Momente beim Lesen, sondern auch sehr konkret mit Handlungsempfehlungen für einen besseren Umgang miteinander. Empfehlenswert!
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Peter Modler: Das Arroganz-Prinzip*, FISCHER Taschenbuch, 2. Auflage, Oktober 2018
Frauen können hervorragende Führungskräfte seine, weil sie oft in einer sehr persönlichen Art darauf achten,dass es allen in ihrem Team gutgeht.
Sie neigen eher zu flachen Hierarchien und barrierefreier Kommunikation mit wenig Ellenbogen, wagen mehr Demokratie und erreichen dadurch mehr Kreativität.
- Leveling nennt man diese Art der (weiblichen) Führung; die Chefin als fürsorgliche Ratgeberin, als große Schwester oder sogar als eine Art Mama.
In einem gut eingespielten Team mit einer kompetenten und selbstsicheren Chefin, die gleichzeitig versteht, wie ihre männlichen Kollegen und Chefs ticken und sich bei Bedarf auch “männlich” durchsetzen kann, kann Leveling ein sehr erfolgreicher Führungsstil sein.
In einem schlecht eingespielten Team mit einer unsicheren Frau an der Spitze kann es zur Katastrophe werden.
Denn die Chefin, die sich als große Schwester, Vertraute und Mama ihres Teams verkauft, kann auch der Wolf im Schafspelz sein.
Dann treibt sie die, die sie führen soll, nicht zu Höchstleistungen, sondern zur Verzweiflung und im schlimmsten Fall zur inneren Selbstaufgabe.
Das ist die Kehrseite des typisch-weiblichen Führungsstils: Sehr persönlich, fürsorglich und achtsam — aber alles, was Sie sagen, kann auch gegen Sie verwendet werden!
Und das sehr lange: Viele Frauen nehmen vieles nicht nur persönlich, sondern haben auch das sprichwörtliche Elefanten-Gedächtnis.
Die gläserne Decke
Frauen sind fleißig.
Den Jungs zeigen Mädchen ab der Schultüte die Kante, sie sind — wissenschaftlich belegt — schneller und fleißiger, bestehen ihre Schulzeit mit Bravur und ziehen Ausbildung und Studium deutlich gewissenhafter durch als viele ihrer männlichen Altersgenossen.
Während die meisten Jungs spätestens ab der Pubertät als wilde Kerle bolzen und lonley Cowboys ihre Zeit mit einsamem Gitarrenklimpern verplempern, macht ein Großteil der weiblichen Teenager Schularbeiten.
Soviel Fleiß zahlt sich aus.
Heutzutage können und sollen junge Frauen die gleichen Chancen haben und die gleichen Jobs machen wie junge Männer. Trotzdem klafft nach wie vor ein Gender Gap von durchschnittlich 20 Prozent weniger Gehalt zwischen Männern und Frauen.
- Ist das Diskriminierung und die gläserne Decke? Oder schlicht eigene Bescheidenheit — die “weibliche Geheimsprache”, die nicht klar ausspricht, was sie will ?
Nachgewiesen ist, dass die schlechtere Bezahlung unter anderem auch deshalb zustande kommt, weil viele Frauen sich in Bewerbungs- und Gehaltsgesprächen unter Wert verkaufen — bloß nicht mit eigenen Leistungen angeben und anderen sagen, wo’s langgeht. Das haben wir ja gelernt …
Sind Frauen zu gut für diese Welt?
Oder … einfach zu doof?
Böser Mann und liebe Frau? Tipps für den Umgang mit dem anderen Geschlecht
Es gibt großartige Männer und großartige Frauen — aber ebenso treiben viele inkompetente Menschen beiderlei Geschlechts in Macht- und Führungsetagen, in Schulen, an Universitäten und nicht zuletzt in (Ehe-)Betten ihr kommunikatives Unwesen.
Die Lösung: Zwar hat uns die Evolution mit “typisch männlich” und “typisch weiblich” eine jahrtausendealte Entwicklung und Sozialisation in den Rucksack gepackt, aber ob und inwieweit wir unser “Gender”-Gepäck auspacken und nutzen, hängt von uns selbst ab: von unserer Persönlichkeit, unseren Erfahrungen und nicht zuletzt von unserer Bereitschaft, dazuzulernen und es vielleicht doch ganz anders zu machen.
Hier einige Beispiele zur Inspiration:
Lerne zu verstehen, wie männliche und weibliche Kommunikation funktioniert
Werden in deiner eigenen Sprache zum Profi, aber eigne dir auch “Fremdsprachenkenntnisse” an, damit du die ‘andere’ Seite verstehst und mit ihr kommunizieren kannst.
Kommunikation ist nicht nur das, was man sagt, sondern auch das, was man tut
Wer bei einem Meeting mit überwiegend männlichen Teilnehmern den Konferenzraum nicht betritt wie die Königin (oder der König) von Saba, sondern vor lauter Angst an die Wand gedrückt hineinhuscht, hat schon verloren. Da hilft dann auch maximale Kompetenz nicht weiter.
Körperhaltung, Mimik, Gestik, Tonlage, Sprechgeschwindigkeit, körperliche Präsenz und vieles mehr liefern deinem Gegenüber jede Menge Informationen darüber, wer du bist und wie du dich gerade fühlst. Denk im Job bitte immer daran.
Wer Macht hat, rennt nicht!
Besonders Frauen sollten darauf achten, bei Verhandlungen mit Männern ihr Sprechtempo zu drosseln und vor allem nicht diensteifrig durch die Gegend zu flitzen. Sprich nicht nur langsamer, sondern auch lauter, sag lieber etwas weniger und nutze die Königsklasse der Kommunikation — das erwartungsvolle Schweigen.
Wütende Frauen: Mit den gleichen Waffen zurückschlagen
Das heißt: Keine offene Konfrontation, sondern Netzwerken, Bündnispartner finden, die eigene Position in der Teeküche oder der Abteilung stärken und überlegen, wie man einen Angriff über Bande elegant abwehren und zurückspielen kann.
Wütende Männer
Einen unwilligen oder sogar wütenden Mann wird man mit ausgefeilten Argumenten (“High Talk” nennt es Peter Modler= nicht überzeugen können, denn er hört gar nicht zu. Wenn dein Gegenüber einsilbig ist, bist du es am besten mit einer klaren einfachen Botschaft auch (“Ich sehe, es passt gerade nicht, wir reden ein andermal”).
Wenn dein Vorgesetzter sich in Rage geredet hat und wutschnaubend vor seinem Schreibtisch auf- und abmarschiert, steh auf undzeige Präsenz — am besten, du läufst ein bisschen mit (“Move Talk” nach Modler).
Sich selbst klein machen
Lob und Anerkennung abwehren und beispielsweise eine gelungene Arbeit als “selbstverständlich” oder “Teamleistung” abtun, geht gar nicht. Nimm deshalb bitte das Lob vor allem deines Chefs oder eines Kollegen dankend entgegen und verweise um Gottes Willen nicht aus Nettigkeit und Fairness auf das Team. Relativiere deine Leistung nicht! Das Lob ist ernst gemeint, also nimm es auch ernst.
Weibliche Geheimsprache
Als Frau solltest du es vermeiden, mit deinem Partner oder einem männlichen Kollegen in der weiblichen Geheimsprache zu sprechen. Die verstehen die meisten Männer nämlich nicht. Sag lieber klipp und klar, was du willst Das gilt besonders für Gehaltsverhandlungen und Mitarbeitergespräche.
Copyright: Agentur für Bildbiographien, www. bildbiographien.de, 2019 (aktualisiert 2024)
Lesen Sie im nächsten Beitrag: People Pleasing ist der Drang, es allen anderen recht zu machen. People Pleaser sind sehr empathische und hilfsbereite Menschen, die alles tun, damit es anderen gutgeht – bis sie nicht mehr können. Woher die Neigung zum People Pleasing kommt, welche Folgen es für Betroffene hat und welche Strategien helfen können, öfter „Nein“ zu sagen.
People Pleasing: Es allen anderen recht machen
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Agentur für Bildbiographien
Du schreibst mir aus dem Herzen.… Ich sitze hier in Quarantäne und kommuniziere mir den Mund fusselig.
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Daraufhin heute ein klärendes und sehr aufschlussreiches Mutter Tochter Gespräch.
Es nützt nichts drumherum zu reden, man muss auf den Punkt kommen. Und das tut manchmal weh.
Ein wirklich guter Artikel. Eine objektive Sichtweise auf das Thema. Interessant, ausführlich und nachvollziehbar geschrieben, mit guten Tipps.